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Was tun mit der Erde aus den Töpfen vom Vorjahr?

Gebrauchte Topferde pimpen

Jetzt beginnt die Zeit, wo wir Pflänzchen für Blumentöpfe, Kästen und Kübel vorziehen oder uns in der Gärtnerei unseres Vertrauens die ersten Blühpflanzen kaufen können.

Was aber mit der alten Erde tun?

 

Du brauchst die Erden nicht "entsorgen". Mit einfachen Hilfsmitteln lassen sie sich wieder fit für Kasten und Kübel machen.

 

Häufig ist die Erde zusammengesackt und Nährstoffe sind durch die Pflanzung des letzten Jahres verbraucht. Also sollten sowohl Nähstoffe als auch Strukturmaterial zugeführt werden. Dafür sammelst du alle Erde aus Töpfen und Kübeln in einer Schubkarre. Entferne altes Pflanzmaterial, wie Blätter und große Wurzelreste. Die verbliebene Erde nun zwischen den Händen "rebeln" also vorhandene Erdklumpen zerkleinern. Das geht natürlich auch mit einem Spaten oder einem anderen Gartengerät.

 

Ist die Erde sehr fest oder war in den Töpfen stark zusammen gesackt solltest du Strukturmaterial hinzu fügen. Dieses dient zur Belüftung des Bodens.

Strukturmaterial ist besonders gut wenn es mineralischen Ursprungs ist, wie etwa Ziegelsplit, Holzfaser oder Vermiculit.

Alles hat Vor- und Nachteile:

Ziegelsplitt

+ sehr langlebig (Jahre); günstig

- sehr schwer, also nicht für Balkonkästen empfehlenswert

Holzfaser

+ sehr leicht (sehr gut für Balkonkästen); günstig

- kurzlebig (etwa eine Saison)

Vermiculit

+ sehr leicht (hervorragend für Hängekästen); sehr langlebig (Jahre)

- teuer

 

Als Anhaltspunkt für den Zusatz von Strukturmaterial gilt:
50% Erde, also Feinmaterial & 50% Strukturmaterial, also Bodenbelüftung

Das heißt für dich: einfach einmal die gebrauchte Erde genau anschauen. Du siehst schnell was in etwa zugesetzt werden sollte.

Nun werden noch Nährstoffe in Form von Hornspänen zugesetzt. Als Maß gilt etwa 250 Gramm Hornspäne (das ist ein gefülltes Blumentöpfchen mit 10 cm Durchmesser und 10 cm Höhe) auf etwa 50 Liter Erde (eine Schubkarre voll).

Die Nährstoffe werden über das ganze Jahr nach und nach frei gesetzt, so dass die Pflanzen über die ganze Saison gut versorgt sind.

Du könntest die Erde jetzt so schon verwenden, aber ich gebe immer noch etwas frischen Kompost dazu.

Alles gut mischen und die Erde ist fertig zu Verwendung in Töpfen und Kübeln.


Das kleine Klugscheißerchen

Vermiculit

Vermiculit ist ein Tonmineral, welches chemisch als in die Gruppe der Schichtsilikate eingeordnet wird. Alle Tonminerale entstehen vorwiegend durch Verwitterung von Gesteinen und anderen Mineralen, so genannte Primärminerale. Vor der eigentlichen Entstehung sind diese Verwitterungsprodukte Druck und hohen Temperaturen ausgesetzt.

Vermiculit ist an sich eher platt. Damit es in seiner bekannten Form verwendet werden kann wird das gewonnene Rohmaterial hohen Temperaturen (bis zu 300 °C) ausgesetzt. Man spricht dann von expandiertem Vermiculit, bei dem das Tonmineral auf ein Vielfaches seines ursprünglichen Volumens aufgebläht wird.


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