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Heilpflanzen richtig trocknen

Pflanzen gekonnt Lufttrocknen

Hast du eine gute Kräuterernte ist das Trocken ein hervorragendes Mittel der Wahl. Beim Trocknen werden die Kräuter durch Wasserentzug haltbar gemacht.

 

Kannst du deine Kräuter nicht unmittelbar nach dem Ernten verwerten wickle Sie in ein feuchtes Tuch. So können Sie sie bis zum nächsten Tag im Kühlschrank lagern ohne "schlapp" zu machen.

Besser ist es allerdings die Ernte so zu planen dass du sofort weiterverarbeiten kannst.

Die Wirkstoffe bleiben dabei am Besten erhalten.

Gesammelte Pflanzen solltest du vor der Trocknung nicht waschen. Kurz abschütteln reicht. Die welken und unsauberen Blätter entfernst du. Pflanzen werden außerdem so unzerkleinert wie möglich getrocknet damit möglichst wenig des ätherischen Öls verfliegt.

 

Zum richtigen Trocknen gibt es einiges zu beachten:

 

Der richtige Platz zum Trocknen

Die meisten Pflanzen kannst du einfach an der Luft trocknen. Der beste Platz ist ein kühler - nicht kalter, trockener, gut belüfteter und schattiger Ort. Früher nutzte man dazu die Scheunen wo immer genügen Luft durch die Holzritzen wehte.

Heute benötigt man einen entsprechenden Raum damit die entzogene Feuchtigkeit abziehen kann.

 

Der Erntezeitpunkt

Damit Kräuter beim Trocknen kein Aroma verlieren solltest du Sie kurz vor der Blühphase pflücken, es sei denn du möchtest Blüten sammeln. Dann ist die Konzentration der Inhaltstoffe am stärksten. Geerntet wird früh am Morgen wenn die Blätter vom Morgentau abgetrocknet sind aber die Sonne noch keine Kraft entwickelt hat.

Geschnitten werden die Stängel dicht über dem Boden mit einem scharfen! Schneidwerkzeug.

 

Trocknen von Sträußen (Blättern) über Kopf

Für diese Methode schneidest du "Sträuße". Die Pflanzenstiele bindest du fest mit Garn so weit es geht am abgeschnittenen Ende der Stiele zusammen. Die Bündel hängst du kopfüber auf. Die Raumtemperatur sollte zwischen 20 und 30 Grad Celsius liegen. Je schneller die Pflanzen trocknen, desto besser. Trocknen Kräuter zu langsam verfärben sich die Blätter schwarz oder beginnen zu schimmeln. Beides kannst du dann leider nicht mehr verwerten.

Läuft alles optimal sind die Kräuter spätestens nach 48 Stunden rascheltrocken. Du kannst sie nun von den Stängeln streifen und in einen dunklen Behälter (Braunglas oder Papiertüte) zur Lagerung abfüllen.

 

Trocknen von Samen über Kopf

Möchtest du Samen ernten, z. B. Kümmel oder Fenchel, ist die Vorgehensweise wie zuvor. Allerdings stülpst du über den Strauß eine Papiertüte oder legst unter den Strauß ein Auffanggefäss oder Tuch um die Samenkörner auf zu fangen.

 

Trocknen auf dem Rahmen

Eine weitere Möglichkeit ist, das du Holzrahmen mit Füßchen baust, so dass die Rahmen mit Zwischenraum stapelbar sind. Die Rahmen werden mit engmaschigem Netz oder Leinentuch/Baumwolltuch bespannt.

Hier lassen sich platzsparend neben Kräutern, Samen, Blüten und allerlei Früchte (z. B. Peperoni, Paprika, Chilli) trocknen.

Wichtig ist dabei zu beachten, dass Pflanzen natürlich nicht in Haufen zum Trocknen ausgelegt werden können da sie dann schimmeln.

 

Zöpfe trocknen

Verschiedene Früchte lassen sich zu Zöpfen flechten und trocknen.

Dazu musst du genügend Grün an der Frucht belassen, denn dieses wird zu mehreren Früchten zusammen geflochten.
Das kannst du mit Zwiebeln, Knoblauch oder auch Mais so machen.

Die Zöpfe werden trocken, kühl und luftig über einer Leine aufgeängt. Wenn du etwas brauchst schneidest du einfach das Gewünschte ab.

 

 

 

Trocknen durch auffädeln

Manche Früchte lassen sich wunderbar trocknen indem du sie auffädelst. Entweder, wie bei Äpfeln, indem du das Kerngehäuse entfernst und den Apfel so in Scheiben schneidest, dass du durch das Mittelloch ein Band ziehen kannst. Oder wie etwa bei Orangen oder Pepperoni - indem du die Scheiben oder Früchte mit Nadel und Faden auffädelst und zum Trocknen aufhängst.

Auch hier gilt, schnelles Trocknen bei einer Raumtemperatur zwischen 20 und 30° C sorgt für eine schöne Farbe und Schimmelfreiheit.


Gut zu wissen

  • Einige Kräuter, wie etwa Sauerampfer oder Borretsch verlieren beim Trocknen vollständig ihr Aroma. Sie eignen sich nicht zum Lufttrocknen.
  • Schwarznessel, Weinraute oder Estragon sollten überhaupt nicht getrocknet werden.
  • Es gibt Pflanzen die nicht an der Luft getrocknen werden können, da sie Feuchtigkeit aus der Luft anziehen. Zu ihnen gehören unter anderem Malve, Königskerze und Eibisch.

Mein Tipp

Nutze Heilpflanzen nur dann wenn du dich mit ihrer Wirkung, vor allem mit Wechselwirkung ausreichend beschäftigst hast und dir sicher bist dass du keinen Schaden verursachst.

Nicht weil diese Kräuter natürliche Inhaltstoffe haben sind sie unbedenklich!


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