Gartenarbeit Januar / Küchengarten: Kontrolle Eingelagertes; Mistbeete anlegen

Gartengeschäfte im Küchengarten / Januar

  • Man reinigt die Sämereien und hebt sie in einem luftigen Zimmer auf.
    Der Same wird in Säckchen geschüttet und auf daran hängenden Zetteln das Jahr bemerkt in dem er eingeerntet worden ist. Manche Sämereien hebt man besser in ihren Schoten und Kapseln auf, weil sie sich so einige Jahre länger halten.
  • Man legt in Mistbeeten Melonen- und Gurkenkerne. Nach Verlauf von 14 Tagen bis drei Wochen können sie schon dann versetzt werden. Melonen und Gurken die im Dezember gelegt worden sind, müssen jetzt versetzt werden.
  • Man sät in Kästen in der Stube Kresse und Salat entweder in der Erde oder auf altem Flanell, welcher über die Kästen genagelt wird und begießt beides sooft es notwendig ist.
  • Man setzt Erdbeeren in Töpfen ins Mistbeet. Sie müssen aber ihr eigenes Beet haben, welches nach der Höhe der Töpfe eingerichtet ist.
  • Man legt frische Mistbeete an.
  • Man gibt den Gewächsen in Mistbeeten bei gelinder Witterung frische Luft.
  • Hat man nicht schon im Dezember auf das Gartenland Mist gebracht, so muss man es jetzt tun.
  • Man bedeckt Artischokenbeete mit Laub. Sobald starker Frost eintritt werden sowohl Pflanzen als auch die Zwischenräume einen Schuh hoch mit Laub belegt. Wird die Witterung etwas gelinder so räumt man auch etwas Laub bei jeder Pflanze weg, damit frische Luft hinzukommen kann. So wie aber der Frost wieder einfällt, wird das Laub wieder aufgelegt.
  • Spargelbeete werden mit Dünger belegt, wenn es nicht schon im November geschehen ist.
  • Hat man noch Sellerie oder Rapuntika* so wird dieses leicht mehr bedeckt, bei strengem Frost oder Schnee. Das letztere muss umso mehr geschehen, wenn das Beet viel Sonne hat, weil die Gewöächse sonst leicht erfrieren. Am Besten ist es sie jetzt aus den Beeten zu holen und im Keller in Sand auf zu heben. Dasselbe tut man mit Meerrettich, Zuckerwurzeln u.s.w. Man begießt diese Gewächse wenn sie allzutrocken und welk werden, doch aber sehr mäßig. Was sich davon überwachsen (austreibt) will, wird zuerst verbraucht. Man sieht diese Gewächse immer durch, schneide das Faule ab und liest das Beschädigte aus. Ist die Luft gelind, so gibt man den Gewächsen Luft.Wird sie wieder strenge, so schützt man die Gewächse gegen den Frost.
  • Man siehet die Endivien oft nach und putzt sie fleißig ab.
  • Man ist aufmerksam, daß Mäuse Zwiebeln und Pflanzen, die noch nim Garten stehen, nicht beschädigen.

Rapuntika*

Rapuntika, auch Rapunzel-Sellerie, heißt eine in manchen Gegenden von Deutschland verwilderte Gemüsepflanze, welche ihrer knolligen, rötlich gefärbten Wurzeln wegen angebaut wird. Diese werden als Salat im Winter verspeist. Die Pflanze ist zweijährig und treibt im zweiten Jahr mehre Fuß hohe Stengel mit gelben Blüten, wozu man es aber bei denen nicht kommen lassen darf, welche für die Küche benutzt werden sollen. Man erntet sie daher gewöhnlich im Herbst des ersten Jahres und verwahrt sie, ohne die Blätter völlig abzunehmen, im Keller.


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