Jiaogulan (Sprich: jiāo gǔ lán) ist ursprünglich in China beheimatet.

Dort gab es - nach den ersten Beschreibungen des Krautes durch die Europäer, im Südwesten eine Region - Guizhou, in dem überdurchschnittlich viele über 100jährige lebten. Den Erzählungen nach führte die regelmäßige Einnahme von Tees und Tinkturen dieser Pflanzenteile zu einem langen Leben.

Deshalb hat es auch den Namen "Kraut der Unsterblichkeit".

Ich bin da eher skeptisch, aber nun gut... lecker ist es allemal. Das Aroma von frischen Blättern ist zart süß und mit einem leichten Anklang von Lakritz und Anis.

 

Jiaogulan ist ein Ranker. Er kann entweder als Bodendecker kriechend im Garten angebaut werden, oder in einem Topf mit einem nicht zu kleinen Rankgerüst.

Mit einem Wachstum von bis zu 8 Metern wird die Pflanze zwar flott groß, ist allerdings nicht zu vergleichen mit Rankpflanzen aus unseren Regionen, denn ihr Blattwuchs ist zwar dicht aber die Klettertriebe sind eher zart, dünn, schlingend und lang.

Ab Juni bis Ende Juli blüht das Kürbisgewächs eher unscheinbar mit grünlich-weißen, kleinen Blüten.

 

Ihre Blätter bleiben bis in den Spätherbst wunderbar licht-grün.

Eine ganz wunderbare Blattstaude.

 

Jiaogulan ist übrigens winterfest bis etwa - 20°C. Lediglich im ersten Winter empfiehlt sich ein Winterschutz aus Laub.

Mit dem ersten Frost sterben die oberirdischen Pflanzenteile ab. Im darauffolgenden Frühjahr, wenn sich die ersten neuen Triebe zeigen entferne ich stets alle abgestorbenen, noch verbliebenen Pflanzenteile.

 

Der richtige Standort

In Südasien wächst und verwildert die Pflanze vor allem in feuchten Wäldern in einer Höhe bis über 3.000 Metern. Das erklärt auch ihren bevorzugten Standort im Halbschatten. Pflanzt du sie in die Sonne benötigt sie ausreichend Wasser. Ansonsten ist sie sehr anspruchslos.

 

Ideal ist ein mineralischer, leicht lehmiger, nicht zu nährstoffarmer Boden. Sie wächst aber ebenso gut in normaler Gartenerde. Hast du sehr sandhaltige Böden mische vor der Pflanzung Teicherde ein. Ab und an eine Gabe Humus und schon wächst und gedeiht Jiaogulan ganz wunderbar.

Kultivierst du die Pflanze im Topf, musst du sie gleichmäßig mit Wasser versorgen. Für genügend Feuchtigkeit im Topf empfehle ich dir ältere Pflanzen in ein Pflanzgefäß mit einem Volumen von mindestens! zehn Litern zu setzten. Für Jungpflanzen reichen fünf Liter erst einmal aus. Im Topf benötigt die Pflanze der Unsterblichkeit zusätzlich regelmäßige Nährstoffversorgung aus organischem Blumendünger.

 

Die Vermehrung

Wenn du die Pflanze vermehren möchtest, hast du es relativ einfach. Im Frühjahr ranken neuen Triebe mit Bodenkontakt über die Erde. Wie bei Erdbeeren bilden sich nach einiger Zeit Blattachseln mit eigenen, kleinen  Wurzeln aus. Knips das Blattpaar samt Wurzeln aus und pflanze es in ein kleines Töpfchen. Wenn sich nach einigen Wochen genug Wurzelmasse gebildet hat, darf dein 'Zögling' an seinen entgültigen Standort.

 

Des Weiteren ist eine Vermehrung über Stecklinge möglich. Schneide einen Trieb schräg unter einer Blattachsel ab und stelle ihn mit dem 'Stiel' in ein Glas Wasser. Nach etwa drei Wochen bilden sich die ersten Wurzeln.

 

Verwendung als Heilkraut

Jiaogulan hat zahlreiche Namen - Dungkulcha, Amachazuro, Xianxao, Fünfblattginseng oder auch Frauenginseng. Das kommt nicht von ungefähr...

Die Inhaltstoffe enthalten im Vergleich zu Ginseng das Vierfache an Saponinen. Außerdem befinden sich in Jiaogulan Mineralstoffe, Vitamine, Zuckerverbindungen und Aminosäuren.

 

Zu den gesundheitsfördernden Eigenschaften sollen unter anderem gehören:

• blutdrucksenkend
• cholesterinsenkend
• Blutzucker und Blutfett senkend
• Förderung des Stressabbaus und Vermeidung stressbedingter Krankheiten
• Stärkung von Herz und Immunsystem
• Förderung des Stoffwechsels
• Förderung der Blutbildung
• Vorbeugende Wirkung gegen Herzinfarkte und Schlaganfälle

Wer jetzt das Allheilmittel für all seine Beschwerden erwartet, den möchte ich hier leider enttäuschen. Natürlich hat Jiaogulan gesundheitfördernde Inhaltstoffe, dass haben Brennesseln, Löwenzahn und Co auch. Hochgelobt - um nicht zu sagen gehypt wird die Pflanze derzeit deshalb so sehr, weil damit Unmengen an Geld verdient werden kann, sei es von der Pharmaindustrie, den Lebensmittelherstellern oder Firmen die Nahrungsergänzungsmittel produzieren. Hier tobt schon seit den 1997ern ein heftiger Patentkrieg um die alleinigen Nutzungsrechte der Pflanze.

Ein Grund mehr das leckere Kraut einfach selbst anzubauen.

 

Tee

Mit den frischen oder getrockneten Blättern (ohne Stängel) kannst du einen Tee zubereiten. Das Wasser sollte nicht heißer als 90°C sein (wenn keine Blasen mehr aufsteigen) da der Tee sonst recht schnell bitter wird. Nach dem Aufguss alles 5 Minuten ziehen lassen und noch heiß genießen.

Besonders gut schmeckt der Jiaogulan Tee, wenn du einen Spritzer Zitrone hinzugibst. Ein klein wenig Honig dazu rundet den Geschmack ab.
Wer es schärfer mag - auch Ingwer passt hervorragend. Etwas Bio-Ingwer schälen, in haudünne Scheiben schneiden und mit dem Tee ziehen lassen. Köstlich.

Salat

Du kannst das frische Grün auch hervorragend als Salatbeigabe verwenden.

Kochen

Jiaogulanblätter lassen sich genau wie Spinat zubereiten. Eine etwas andere Gemüsebeilage.

Jiaogulan lässt sich übrigens auch wunderbar im Haus kultivieren. So hast du das ganze Jahr frische Blätter die du verwerten kannst. Im Haus kannst du die Pflanze am Besten

• als Ampelpflanze kultivieren
• sonnig bis halbschattig ohne direkte Mittagssonne hängen
• ins Bad hängen, da die Pflanze hohe Luftfeuchtigkeit mag