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Wasabi

Exotische Schärfe Im Kübel

Eutrema japonicum
Eutrema japonicum

Wasabi ist eine Pflanzenart aus der Familie der Kreuzblütengewächse (Brassicaceae)

 

Wasabi - obwohl er der traditionelle japanische Meerrettich ist, ist er mit unserem heimischen Meerrettich nicht sehr eng verwandt ist. Erstaunlicher Weise steht er botanisch enger mit Kohlsorten wie Rotkraut oder Weißkraut, Radieschen, Raps, Senf oder Kresse.

 

Wasabi bildet ein grünliches Rhizom aus. Es hat eine wunderbar mint-grüne Farbe wenn es zu Paste zerrieben wird. Diese Paste ist deutlich schärfer als der europäische Meerrettich. Diese Schärfe kommt von den Senfölen, die allerdings sehr flüchtig sind. Das ist der Grund warum ich Wasabi stets ganz frisch vor dem Verzehr reibe. Der Geschmack hat übrigens nur entfernt etwas mit dem zu tun, den wir von den quitschgrünen Pasten kennen die im Supermarkt angeboten werden. Gerieben ist er nicht einfach scharf, sondern alleine durch das Reiben zieht schon nach wenigen Sekunden ein herrliches Aroma durch die Küche. Es duftet sehr frisch, leicht nach Zitrus, irgendwie exotisch-fruchtig. Der Geschmack ist ein sehr komplexer: intensiv mit vielen feinen Geschmacksnuancen - eben nicht einfach nur scharf.

 

Das größte Anbaugebiet befindet sich auf der japanischen Izu-Halbinsel.
Wild wächst er tatsächlich ausschließlich auf der Insel Sachalin in Japan. Dort gedeiht die Wasabi-Pflanze am Ufer von Gebirgsflüssen bei Temperaturen von 8 bis 20 Grad.

Das erklärt schon einiges über den richtigen Standort und die Pflege dieser exotischen Pflanze.

Sie steht gerne halbschattig bis vollschattig in sehr feuchten Böden.

 

Frische Wasabiwurzeln sind hierzulande fast nicht erhältlich und selbst in Japan sind sie sehr teuer.

Umso erfreulicher, dass wir ihn ganz einfach selbst im Garten anbauen können.

Bei mir stehen die Pflanze schon seit Jahren in einem großen Topf.

 

Der gute Standort

  • Schattig bis halbschattig
  • Kühl
  • Tiefgründiger, nährstoffreicher, feuchter bis nasser Boden

Die Aussaat

  • Samen im Frühjahr in sehr feuchten Boden. Dieser darf nicht austrocknen.
  • Keimtemperatur 15 bis 20 °C
  • es dauert sehr lange Wasabi aus Samen zu ziehen.

Die richtige Pflege

  • Die Erde muss gleichmäßig feucht gehalten werden, ohne dass die Wurzeln ständig im Wasser stehen
  • besser im Topf kultivieren
  • Wasabi ist nur bedingt winterhart. Es soll am Besten frostfrei bei um die 0°c und dunkel überwintert werden

Das Düngen

  • Das sehr langsame Wachstum der Pflanzen kann durch regelmäßige Flüssigdüngergaben etwas beschleunigt werden

Ernten

  • Bis zur ersten Ernte der Rhizome vergehen in der Regel deutlich mehr als 24 Monate

Das Vermehren

  • Über Rhizome
  • Nach einigen Jahren über das Teilen der Rhizome

Das kleine Klugscheißerchen

Seiyō Wasabi

Im Handel wird oft ein Wasabi-Surrogat aus Meerrettich oder ein Meerrettich-Senf-Gemisch vertrieben, das teilweise mit Chlorophyll, Spirulina oder einer Kombination von Tartrazin (E 102) (seit dem 21. Juli 2010 in der EU mit einem Warnhinweis versehen) und Brillantblau FCF (E 133), grün eingefärbt wird. Eine Zubereitung enthält beispielsweise 30,4 % Meerrettichpulver, 6 % Senfmehl, Tapiokastärke, Rapsöl, 0,5 % Wasabipulver, Kurkuma und Petersilie (Rest Wasser).

Dieses Surrogat, in Japan Seiyō Wasabi (西洋わさび, dt. Westliches Wasabi) oder Kona Wasabi (粉わさび, dt. Pulver-Wasabi) genannt, wird schon seit 1939 verwendet und ist aufgrund der schlechten Verfügbarkeit und des hohen Preises von echtem Wasabi sehr verbreitet – ganze Pflanzen kosten in Europa über 200 €/kg.

 

Hon Wasabi

Richtigen Wasabi gibt es als frische Knolle, die direkt am Tisch auf einer Reibe gerieben wird, gefrorene, geriebene Paste oder auch als gefriergetrocknetes Pulver, das mit Wasser angerührt werden muss. Dieses findet man auch unter dem Namen Nama Wasabi (生わさび, „frischer Wasabi“) oder Hon Wasabi (本わさび, „echter Wasabi“) im Handel, um es von Seiyō Wasabi zu unterscheiden. Pulver mit der Bezeichnung Hon-Wasabi Shiyo muss mindestens 50 % echten Wasabi enthalten.

 

Bei frischen Pflanzen wird noch nach Herkunft und Sorten (z. B. Darum oder Satsuma) unterschieden. Sie wächst entweder wild in flachen, kühlen und mineralreichen Bergbächen (沢わさび, Sawa Wasabi, „Bach-Wasabi“) oder wird in Hydrokulturen gezogen (丘わさび, Oka Wasabi, „Hügel-Wasabi“ oder 畑わさび, Hata Wasabi, „Acker-Wasabi“).

 

Japan kann seinen Eigenbedarf selbst nicht decken und importiert große Mengen aus Taiwan, der VR China und dem Nordwesten der USA.

 

Hon Wasabi unterscheidet sich grundlegend in Geschmack und Farbe von Seiyō Wasabi. Er wurde von Kolumnist Tom König wie folgt beschrieben: „Er ist subtiler, wird von einem süßlichen Unterton und dem Geruch ätherischer Öle begleitet. Und froschgrün ist er auch nicht, eher mintfarben“. Qualitativ sei das Surrogat im Vergleich zum exklusiven Original eine „Chemiepampe“.

Quelle Seeds-Gallery

Quelle Foto Übersichtsseite: Urheber des Bildes Wikipedia Qwert 1234


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