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Räuber am Bienenstand

Die schlaue Strategie der Bienen

In diesem Herbst passierte es das erste Mal, dass ein paar Hornissen sich an meinem Bienenstand Bienen gefangen haben.

Auch wenn es mir um jedes Bienchen leid tat, das ist eben Natur und auch Hornissen wollen leben und benötigen dafür Nahrung.

 

Nachdem ich es gesehen hatte trat sofort

Plan A in Kraft...

Ich habe erst einmal ein Mäusegitter eingeschoben.
Resultat: die Hornissen haben sich trotzdem mit viel Mühe hineingequetscht. Dass sie durch die kleinen Öffnungen passen hätte ich überhaupt nicht für möglich gehalten.

Also Plan B

Mäusegitter wieder raus und im Netz forsten, was Hornissen nicht mögen.
Ich kann euch nur sagen - alles Quatsch. Hornissen die Hunger haben sind völlig unbeeindruckt von all den Sachen die angeblich 100% funktionieren, wie Zitronenscheiben und ähnlichem Schnick-Schnack.

 

Also Plan C

Alles wegräumen und das Flugloch verengen.

Da ich sehr friedliebende Bienen beherberge, ließen diese eine Zeit lang die Hornissen in den Stock. Dort fingen sie dann die Bienen, schleppten sie nach draußen um sie dort zu töten und sie danach zu ihrem Nest zu bringen.

 

Scheinbar hatten die Bienen dann aber doch irgendwann genug und bekämpften die Hornissen nicht einzeln, sondern ....

... rotteten sich zusammen und verstopften kurzerhand das Flugloch.

Eine wirklich gute Strategie. Zumindest kamen die Hornissen so nicht mehr in den Stock.

 

Wer jetzt sagt 'Natur ist grausam' oder 'Hornissen sind blöd' - nein, ist/sind sie nicht. Es ist eine ganz natürliche Nahrungskette. Und vergesst bitte nicht, sie töten nur dann, wenn sie diese Proteine wirklich brauchen - der Mensch tötet um im Überfluss zu leben - zumindest in Deutschland und oftmals auch einfach aus 'Spaß'. Das finde ich grausam.

 

Das eigentliche Problem blieb allerdings und es ist das Flugbrett. Auf diesem brauchten die Hornissen sich nur ganz bequem hinsetzen und warten - ohne Energie zu vergeuden, bis sie eine Biene wegschnappen konnten.

 

Es musste eine schnelle, praktikable und einfache Lösung her, Plan D

Also habe ich überlegt, was habe ich gerade da, wo gibt es Öffnungen die groß genug für Bienen, aber zu klein für Hornissen sind?

 

Plastikblumentöpfe passen genau.

Also habe ich drei zusammengetackert, Hölzchen untergelegt damit sie oben an der Beutewand dicht abschließen, die Bienen aber unten noch hineinkönnen.

Das klappt super.

Die Hornissen konnten nirgendwo landen und waren innerhalb von 2 Stunden nicht mehr am Stock.

 

Das witzige ist, alle ausfliegende Bienen nutzen die Löcher, ebenso Bienen die mit Nektar zurück zum Stock kommen. Bienen mit Pollenhöschen dagegen gehen unter den Töpfen durch die Spalten in den Stock.

 

In diesem Sinne: manchmal führen unkonventionelle Lösungen zum Ziel.


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