Pechsalbe

Eine Salbe die es in sich hat

Pechsalbe ist ein Naturheilmittel mit langer Tradition.

Hergestellt wird die Salbe aus den Harzen von Fichte, Kiefer, Lärche oder Tanne schon seit dem 17 Jahrhundert.

Im südlichen Niederösterreich gibt es noch heute den Beruf des 'Pechers', der das Baumharz (Pech) erntet. In Niederösterreich ist die österreichische Schwarzföhre der vorherrschende Baum. Das Harz dieses Baumes ist besonders hochwertig und macht das Pech zu einem der besten der Welt.

Aber auch wenn wir hier diese Baumart nicht zu Verfügung haben, auch das aus heimischen Nadelbäumen gewonnene Harz und die daraus ergestellte Salbe ist sehr gut.

 

Wofür wird sie eingesetzt?

Pechsalbe ist eine rein natürliche Salbe. Hauptzutat ist das Harz von Nadelbäumen. Dieses ist antimikrobiell und wirkt entsprechend entzündungshemmend und adstringierend (zusammenziehend).
Eingesetzt werden kann es bei Entzündungen, Gelenkschmerzen, Rheuma, Gicht, Insektenstichen, sowie stumpfen Sehnenverletzungen. Auch bei Neurodermitis oder Schuppenflechte soll es helfen. Bei solch stark geschädigter Haut wäre ich aber eher vorsichtig und würde es erst einmal an einer winzigen Stelle ausprobieren. Und auch wenn es heißt, man könne die Salbe auf offenen Wunden anwenden, so würde ich das (Schürfwunden einmal ausgenommen) lieber bleiben lassen, denn 100% rein und keimfrei können wir die Salbe leider nicht herstellen.

 

Wie und wo sammle ich Harz?

Erst einmal gehören Wälder jemandem. Ich würde also nicht einfach in den Wald preschen, sondern unbedingt vorher den Eigentümer fragen. Vielleicht gibt es bei dir ja auch einen Nachbarn der einen Nadelbaum im Garten hat und sich, im Gegenzug für das Absammeln, über ein Tigelchen Pechsalbe freut - vorausgesetzt du bist nicht selbst glücklicher Eigentümer eines kleinen Wäldchens.

Auf jeden Fall gehe ich vorsichtig beim Ernten des Baumharzes vor, den letztendlich ist es ja das selbsterstellte 'Baumpflaster' des Nadelbaumes, um eine Wunde zu verschließen damit keine Bakterien und Pilze eindringen können.

Mit einem scharfen! Messer entferne ich einen Harzpfropfen so, dass die eigentliche Wunde verschlossen bleibt. Auf jeden Fall vermeide ich es bis ins Holz zu schneiden.

Die Herstellung der Grundsalbe

 

Du benötigst:

  • 100ml natives Olivenöl.
  • 60g Baumharz.
  • 10g - 15g Bienenwachs.
  • Einen kleinen Topf den du ausschließlich für die Herstellung der Salbe verwendest.
  • Einen größeren Topf in den der kleine Topf hineingehängt werden kann (Wasserbad).
  • Ein kleines Sieb.
  • Mulltuch.
  • Ein Aufbewahrungsgefäß. Sehr gut eignen sich braun- oder violettfarbene Tiegel, da Salben hier besonders lange haltbar bleiben.
  • Einen Glasstab oder Löffel zum Rühren.

Let `  s cook

  1. Ich koche als erstes meine Tiegel inklusive Deckel aus. So sind sie möglichst sauber und eine Schimmelbildung der Salbe wird bestmöglich vermieden.
  2. Das Harz wir jetzt zuerst in einem Wasserbad geschmolzen. Ich lasse es nicht kochen!
  3. Ist alles flüssig seihe ich es durch das mit einem Mulltuch ausgelegte Sieb ab, um alle Verunreinigungen zu entfernen.
  4. Jetzt kommt das Öl und das Bienenwachs hinzu. Auch diese Zutaten dürfen nicht kochen, sondern ich achte darauf sie lediglich unter ständigem Rühren zu erhitzen, bis sich eine homogene Masse gebildet hat.
  5. Diese fülle ich nun in mein Glasgefäß ab. Verschließen werde ich das Glas erst, wenn der Inhalt vollständig abgekühlt ist. Ansonsten bildet sich Schwitzwasser, was für die Haltbarkeit nicht optimal ist.

Dies ist deine Grundsalbe. Die Haltbarkeit beträgt etwa ein halbes bis dreiviertel Jahr.

Du kannst, je nachdem wofür du die Salbe jetzt verwendest eine kleine Menge entnehmen und zum Beispiel bei Verspannungen vor dem Auftragen ein klein wenig Chilli darin verreiben. Wirklich nur eine Winzigkeit, damit du keine unangenehme Überraschung erlebst. Oder bei Hautabschürfungen oder Insektenstichen gibst du einige Ringelblütenblätter hinzu.

Bei ätherischen Ölen wäre ich vorsichtig, einige Menschen vertragen sie nicht auf der Haut. Alternativ kannst du einige wenige Tropfen Massageöl mit dem Duft deiner Wahl mit der Salbe verreiben. So bist du auf jeden Fall auf der sicheren Seite.


Das kleine Klugscheißerchen

Früher wurde die Salbe, wenn kein Bienenwachs und Öl zur Hand war, auch schon einmal mit Butter hergestellt. Das könnte man heute immer noch so machen. Dann musst du die Salbe aber zügig verbrauchen, denn die Salbe wird recht schnell ranzig. Sie wirkt so zusammen gestellt anders, denn auch der Wachs der Bienen hat sehr förderliche Inhaltstoffe für die Haut, die so wegfallen würden.


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