Jetzt die Basis legen für ein düngefreies Gemüsejahr 2025
Jetzt, nachdem eine Nacht ordentlich Wind durch unsere Bäume gegangen ist und fast alle Blätter auf dem Boden liegen, ist für mich DIE Zeit meine Gemüsebeete mit dicken Laubmatten zu bestücken.
Die Vorteile:
Zum Einen "vermatscht" unser Rasen im Freundegarten nicht, oder bekommt große Graslücken, weil Blätter darauf liegen.
Zum Anderen habe ich in meinen Gemüsebeeten durch die dicke Schicht Laub mit der ich sie beglücke, im kommenden Jahr kaum Unkraut. Auch finden zahlreiche Insekten dort ein Winterquartier.
Der Beste Aspekt ist für mich ist aber - das Laub verrottet sehr schnell. Zahlreiche Mikroorganismen und auch die Regenwürmer verwandeln das Laub in kürzester Zeit in äußerst fruchtbaren,
nährstoffreichen Boden, der jedes Jahr eine sehr ertragreiche Ernte bringt, ohne das ich in irgendeiner Art dünge.
Dafür harke ich das Laub über Wochen zu großen Haufen zusammen. So wird es unter der Oberfläche feucht bis nass und geht später im Beet bei Wind nicht fliegen.
Ist es an der Zeit die Laubhaufen in mein Gemüsebeet zu schaffen, grabe ich zuvor dort die Erde einen Spatenstich tief um. Ich weiß, das sich die Gärtnerherzen hier scheiden, aber wir haben teils Lehmböden. Ohne das ist der Boden schnell hart wie Zement und es wächst alles nur sehr spärlich - wenn überhaupt. Habe ich schon ausprobiert.
Auf den so bearbeiteten Boden kommt jetzt eine dicke Schicht Laub, soviel wie eben da ist. Meist sind es 30 cm und mehr.
Alle zwei bis drei Jahre mache ich mir die Mühe und packe auf das Laub zusätzlich eine Schicht Pferdemist. Die brauche ich glücklicher Weise nur gegenüber beim Nachbarn holen.
Meine Böden sind anscheinend damit so gut versorgt, dass ich auf jegliche weitere Düngung verzichten kann. Besonders im Jahr nach der Mistpackung wimmelt es dann nur so vor Würmern.
Nicht die tollste Arbeit, aber was tut man nicht alles für eine gute Ernte.
Manch ein Gärtner stört sich später im Jahr an den vielen Pilzen die auf dem Stroh sprießen.
Ich finde es eher ein Plus, denn in unserem Ökosystem sind die Pilze extrem wichtig und nehmen zahlreiche Funktionen wahr. So sind sie unter Anderem für die Zersetzung und und somit am Stoffkreislauf beteiligt. Sie sind Symbiosepartner von etwa 90 Prozent aller Pflanzen.
Der Pilze den wir sehen ist lediglich der Fruchtkörper. Das eigentliche Lebewesen, das Pilzgeflecht (Myzel) lebt im Verborgenen in der Erde und besiedelt große Flächen, oft viele Quadratmeter je Pilz. Deshalb dürfen sie bei mir bleiben und werden auch nicht untergehackt.
Ernten von Pilzen ist nicht meins, dafür kenne ich mich nicht gut genug damit aus. Und es kommt mir immer eine Geschichte aus meiner Kindheit in den Sinn...
Eine Kindheitserinnerung
Viele Jahre waren wir in Kärnten zu Gast bei Familie Weger.
Eines Tages kam mein Vater von einer Wanderung zurück und zeigte Herrn Weger stolz seine Steinpilzbeute die er gesammelt hatte...mit der Vorfreude auf eine leckere, abendliche Pilzpfanne die für
alle reichen würde.
Herr Weger ließ sich die Beute zeigen, brach einen Pilz auseinander, der sich sofort bläulich verfärbte. Lachend sagte er meinem Vater:"DAS ist einer der giftigsten Pilze der hier wächst. Mit
deinem Beutel voll Beute kannst du ganz Gmünd und ein paar Nachbarorte ausrotten!"
Das Gesicht meines Vater - unbezahlbar. Danach war Pilzsammeln nicht mehr angesagt...
Das Laub auf der Obstwiese harke ich unter die Baumscheiben. So bekommen auch die Bäume ihre nachhaltige Kompostgabe.
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