· 

Speise-Lupine, eine Hülsenfrucht mit langer Tradition

Lupinus albus
Lupinus albus

Lupinen kennen wir auch unter den Namen Wolfsbohnen oder Feigbohnen.

Die im Mittelmeerraum und Lateinamerika sehr beliebte Pflanze ist bei uns kaum im Gemüsegarten an zu finden, wohl aber sind ihre "Schwestern" als Zierstaude bekannt.

Dabei lohnt es Speiselupinen (Süßlupinen) an zu bauen, denn sie sind mit einem Eiweißanteil von 40% ein hervorragender Proteinlieferant - ein Superfood vor allem für Veganer. Zudem enthalten sie essentielle Aminosäuren, Calcium, Eisen, Kalium, Phosphor, Vitamin B1 und Zink.

 

Die Pflanze wird bereits im Jahr 2000 vor Christus erwähnt und war etwa in Ägypten als Nahrungsquelle ebenso bedeutend wie Getreide. In Mitteleuropa wurde die weisse Lupine im 12. Jahrhundert von der Heilkundlerin Hildegard von Bingen geschätzt.

Die essbare Süsslupine ist im Sommer auch besonders schön anzusehen – dann zeigt sie sich in einem wunderbaren Blütenmeer.

 

Aussaat & Pflege:

Das Saatgut im Frühjahr oder Frühherbst einfach direkt 3 Zentimeter tief in die Gartenerde setzen und mit Kompost bedecken. Am Liebsten steht die Lupine vollsonnig.

Eine Abstand von 60 cm oder 80 Zentimetern sollte zwischen den einzelnen Samen verbleiben, denn die Pflanzen breitet sich stark aus. Die Erde mässig gießen, bis sich die ersten Keimlinge zeigen.

Dann nur noch wenn die Erde wirklich! trocken ist. Die Pflanze ist äußerst genügsam was Boden und Feuchtigkeit angeht. Als Leguminose ist sie zudem ein Bodenverbesserer. Und sie erträgt auch durchaus Kälte.

 

Verwertung:

Die Samen lassen sich kochen, mahlen und verbacken oder rösten und gemahlen als Kaffeeersatz  verwenden.

 

Kochen:

Frische Lupinensamen  werden wie Erbsen aus den grünen Hülsen herausgelöst und kurz in Salzlake eingelegt. Dann gibst du sie zum Ende des Garprozesses zu deinen Gemüseeintöpfen oder  Gemüsegerichten hinzu.
Getrocknete Lupinensamen weichst du mindestens 8 Stunden ein. Danach kochst du sie mit reichlich Wasser (ohne Salz) ca. 40 bis 60 Minuten bis die Samen weich werden.
Jetzt gießt du das Wasser ab und schreckt die Lupinensamen kalt ab! Den einzelnen Samen zwischen Daumen und Zeigefinger nehmen und aus der Hülse herausdrücken.
Die gekochten Lupinensamen können als ganze Bohnen Eintöpfen oder anderen Gerichten beigegeben werden. Du kannst sie im Mixer zerkleinert mit einer Tomatensauce als vegane Bolognese, für selbstgemachte vegetarische Burger, Bratlinge und ähnlichem verarbeiten.

 

Einlegen:
Lupinenbohnen mindestens 8 Stunden einweichen. Dann etwa 2 Stunden in Wasser ohne Salz kochen. Die Bohnen in Gläser geben und mit starker Salzlake auf gießen. Mindestens eine Woche durchziehen lassen. Samen aus der Salzlake nehmen, in Öl mit Kräutern marinieren und als Snack reichen. Passt wunderbar zu Bier!


Trocknen:

Aus den getrockneten Samen lässt sich Lupinenmehl mahlen mit dem du Süßes und Herzhaftes backen kannst. Lupinenmehl enthält kein Klebereiweiß, also musst du Lupinenmehl mit herkömmlichem Mehl mischen (1:6).

 

Vorsicht - Gut zu wissen!

  • Nicht alle Lupinen sind für den Verzehr geeigent. Baue als Gemüse ausschließlich! die mit Speiselupinen gekennzeichneten Pflanzen an.
  • Lupinen zum Verzehr darfst du nur ernten, wenn in der Umgegend keine Gartenlupinen stehen!
  • Lupinen samen gerne aus und verbreiten sich dann im Garten - nicht unbedingt zur Freude der Nachbarn.
  • Da die Lupine in enger Verwandtschaft zu Erdnuss und zu Soja steht, müssen Allergiker aufpassen!

Kommentar schreiben

Kommentare: 0